Was ist sprachgebrauch in der ddr?

In der DDR gab es eine spezifische Sprachkultur, die von der sozialistischen Ideologie und der staatlichen Propaganda geprägt war. Der offizielle Sprachgebrauch verfolgte das Ziel, das sozialistische System zu fördern und zu legitimieren. Hier sind einige Informationen zum Sprachgebrauch in der DDR:

  1. Neusprech: Die DDR entwickelte eine eigene Form von politischer Sprache, die als Neusprech bekannt war. Dabei wurden bestimmte Wörter und Ausdrücke verwendet, um die sozialistische Ideologie zu propagieren und die kommunistische Herrschaft zu rechtfertigen. Zum Beispiel wurden Begriffe wie "Klassenfeind" oder "sozialistische Bruderländer" verwendet, um bestimmte politische Konzepte zu beschreiben.

  2. Propaganda: Die staatliche Propaganda spielte eine große Rolle in der DDR, und der Sprachgebrauch wurde genutzt, um die politische Agenda zu unterstützen. Begriffe wie "Arbeiter- und Bauernstaat" oder "sozialistische Planwirtschaft" wurden häufig verwendet, um die Ideale des Sozialismus zu betonen und das Bild eines gerechten und fortschrittlichen Staates zu vermitteln.

  3. Zensur und Kontrolle der Medien: In der DDR wurde die Medienlandschaft stark kontrolliert und zensiert, was sich auch auf den Sprachgebrauch auswirkte. Kritik am sozialistischen System oder am Staat wurde unterdrückt, und bestimmte Wörter oder Ausdrücke, die als subversiv betrachtet wurden, wurden vermieden oder umschrieben.

  4. Sondervokabular: In der DDR wurde auch spezielles Vokabular verwendet, das in anderen deutschsprachigen Gebieten nicht gebräuchlich war. Zum Beispiel wurden Begriffe wie "Genosse" oder "Parteiarbeiter" verwendet, um auf die Mitgliedschaft in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) oder in anderen sozialistischen Organisationen hinzuweisen.

  5. Einfluss des Russischen: Aufgrund der dominierenden Rolle der UdSSR hatte die russische Sprache einen gewissen Einfluss auf den Sprachgebrauch in der DDR. Viele Technik- und Fachbegriffe wurden aus dem Russischen übernommen und in den alltäglichen Sprachgebrauch integriert.

Der Sprachgebrauch in der DDR spiegelte also die politischen und ideologischen Strukturen wider und wurde genutzt, um die staatliche Ideologie zu unterstützen und zu verbreiten.